Tierschutzverein Tierseelenhoffnung

Ich bin Leben, das leben will, in mitten von Leben, das leben will.

(Albert Schweitzer)

 

 

Ich schenk dir ein Leben,....

Hilfestellung für einen guten Start in das gemeinsame Leben mit einem Hund aus dem Tierschutz!  Bitte lesen!

 

Lieber Tierbesitzer!

Nun endlich ist ihr schon so sehr herbeigesehntes Fellnäschen bei Ihnen eingezogen! Alles ist unbekannt für Ihren neuen Begleiter.

Nachstehende Checkliste soll eine kleine Hilfestellung sein, etwaige Gefahren bereits im Vorfeld zu erkennen bzw. zu wissen.

1.       Aufsicht / Fluchtverhalten: Aller Anfang ist schwer, dass Vertrauen zu Ihnen noch nicht gegeben. Der Überlebensinstinkt ist noch allmächtig. Bitte fordern Sie die gesamte Familie auf, anfänglich immer die Haustüre/Wohnungstüre geschlossen zu halten. Ebenso ist große Vorsicht geboten beim Gartentor/Gartentüre – diese muss gerade anfänglich IMMER geschlossen bleiben! Tierschutztiere können – auch wenn sie sich vielleicht vorsichtig, schüchtern, ängstlich oder träge zeigen, unendlich schnell auf eine Fluchtmöglichkeit reagieren.

 

2.       LEINE:  Bitte anfänglich nur doppelt angeleint bereits im Wohnbereich das Tier mit der Leine sichern. Einmal beim Halsband, den zweiten Karabiner am Brustgeschirr. Bitte beobachten Sie den Hund und seien Sie stets aufmerksam. Viele Dinge oder Geräusche können ihn in Panik versetzen. Seien es Kirchturmglocken oder Sirenen, Teppich klopfen beim Nachbar, bei ängstlichen Hunden ebenso Begegnungen mit anderen Menschen.

Ebenso könnte es sein, dass der Hund einem Auto oder einem Mopedfahrer nachlaufen möchte, dh. dass er unmittelbar und ohne Vorwarnung auf die Straße springt. Dies ist ein Verhalten, dieses wir persönlich bei Straßenhunden im Ausland beobachten konnten. Diese Tiere haben nichts zum Spielen, und ihr Tagesablauf besteht nur aus Fressen suchen, in der Sommerhitze tagsüber zu schlafen. Ihre liebste „Freizeits-“Beschäftigung ist gerne den Autos nachzulaufen. Hier machen sie sich müde.

 

3.       Garten: Bitte auch in den ersten Tagen den Hund nur an der Leine in den Garten führen. So kann man in den ersten Tagen wunderbar beobachten, wie sich das Tier im Garten verhält und ob er zum Flüchten/oder Buddeln unter dem Zaun geneigt ist. Auch kann man noch rechtzeitig reagieren, falls die Einzäunung doch nicht hundertprozentig ausbruchsicher ist.

 

4.       Gassigehen: Bitte, bitte niemals den Hund von der Leine nehmen! Dies benötigt viele Wochen, ich möchte sagen Monate, bis der Hund völliges Vertrauen in seinen Menschen gefunden hat und er abrufbereit ist. Viele Dinge können ihn zum Jagen oder zum Nachlaufen animieren, wie zb Katzen, Vögel, Kleintiere, ebenso auch Radfahrer oder zB Jogger.  Bitte, hier möchten wir besonders inständig an Sie appellieren. Auch wenn man selbst schon ungeduldig ist, und dem Tier etwas Freiheit schenken möchte. Niemals können wir wieder gut machen, wenn vorschnell die Tiere von der Leine gelassen werden und ihnen ein vielleicht sogar tödlicher Unfall passieren sollte. Es liegt in Ihrer Macht, in Ihrer Pflicht auf das Tier aufzupassen!  Es sollte ja das Land der Rettung werden, und dieses kleine wertvolle Leben soll unbedingt behütet und beschützt werden!

 

5.       BITTE VORSICHT – GIFTKÖDER! Bitte seien Sie vorsichtig! Leider immer wieder aktuell sind die Warnungen und Berichte über vergiftete Tiere. Sowohl bei uns in Österreich, ebenso in Deutschland! Giftköder sind mit Gift oder scharfkantigen Gegenständen versehene Wurststücke oder Hundeleckerlis. Auch wenn wir es nun absolut nicht nachvollziehen können, wie diese Menschen – diese grauenhaften Hundehasser – so feige und hinterhältig unsere Lieblinge töten wollen, doch leider es gibt sie! Und sie sind raffiniert! Meist legen sie diese an den bekannten und gut frequentierten Hundes-Gassistrecken , hinter Hecken und unter Büschen sowie in hohen Gras!

Bitte stets wachsam ihren Hund im Auge behalten!

 

6.       Anleinen vor Geschäften: Bitte leinen Sie nie ihren Hund während ihres Einkaufes vor einem Geschäft an, allzu oft ist der Hund verschwunden und unauffindbar geworden. Auch könnte sich der Hund durch andere Menschen bedroht fühlen und sich mit Schnappen verteidigen und er wird dadurch als aggressiv und gefährlich „abgestempelt“, obwohl er sich nur selbst schützen wollte.

 

7.       Besuche / Urlaub / Ausflüge: Bitte lassen Sie sich allem noch etwas Zeit. Zu viele Eindrücke gerade am Anfang machen das Tier eher unsicher, als dass es Sicherheit verspürt. Gemeinsame Einkäufe oder Urlaube sollten erst in absehbarer Zeit geschehen. Die gesamte Umgebung ist für das Tier neu. Es könnte in Panik verfallen und entlaufen!

 

8.       Autofahren: Bitte nur gesichert, und auch diesen Schritt langsam und mit Bedacht angehen. Meist hat der Hund das Autofahren doch durch den langen Transport in nicht so guter Erinnerung. Die Angst allmächtig, dass durch die Autofahrt wieder eine Veränderung für ihn eintritt. Wichtig ist auch das Einsteigen oder das Aussteigen! Bitte vorher und bereits in der Box anleinen und nicht vorschnell die Autobox, die Autotüre öffnen. Allzu schnell springen sie heraus – direkt in das vorbeifahrende Auto!

 

9.       Tödliche Hitze im Auto: Bitte unterschätzen Sie nicht, die mörderische Hitze, die sich in einem Auto innerhalb kürzester Zeit bilden kann. Sie kann für Ihren vierbeinigen Freund ein qualvolles Todesurteil sein!!!

 

Alles ist NEU – jeglicher Eindruck muss erst verarbeitet und verdaut werden! Diese Tiere kennen unser Leben und unseren Tagesablauf nicht. Viele Dinge werden erst innerlich gefestigt, wenn dies öfters bzw. regelmäßig miteinander erlebt / erarbeitet wird.

 

Nun soll ihr neuer Begleiter ein Freund an Ihrer Seite sein, ein Begleiter der Sie so oft, wie es nur möglich ist begleiten wird. Doch bedenken Sie stets, Vertrauen und Zeit ist das A und O für ein Gemeinsam!  Für Ihr Verständnis und für Ihre Geduld bedanken wir uns aus ganzem Herzen! Ihr Hund hat nun eine zweite Chance erhalten, ein trostloses Leben wird nun gegen ein turbulentes Leben getauscht…..alles benötigt Zeit, bevor es perfekt wird!

 

 

Es gibt Momente im Leben, da steht die Welt für einen Augenblick still.

Und wenn sie sich dann weiterdreht, ist nichts mehr wie es war.