Liebe ist das einzige was wächst,
wenn wir sie verschwenden!
Referat von Johanna Wiesenberger
Liebe Frau X, liebe Mitschüler!
Ich werde heute über mein Thema „Hundetierschutz“ referieren.
Da meine Mutter schon seit einigen Jahren im Tierschutz vertreten ist, kenne ich sehr gut die Fassetten und Geschichten dahinter. Man hört sehr viel, dass manche Tierschutzvereine nicht im Sinne der Tiere handeln und nur Geldmacherei sehen und Massetransporte im wahrsten Sinne veranstalten, die weder dem Tier noch dem Menschen helfen. Dem Tier nicht, weil meist ihre Endstation ein überfülltes Tierheim ist.
Aber es gibt auch andere Vereine, die nicht wegen dem Profit sich dem Tier verschreiben, sondern sich das Recht jedes Lebewesen auf artgerechtes Leben in Liebe und Wertschätzung verschreiben und ihnen in unserem Land ein neues Leben im Familienverband ermöglichen wollen. Tierschutz heißt Verantwortung einer unschuldigen Hundeseele zu übernehmen und für diese den richtigen Lebensraum bzw. Lebensmenschen zu finden, und ihnen somit ein neues Leben zu eröffnen.
Das Augenmerk des Tierschutzvereines umfasst Lager- und Straßenhunde im Ausland. Meist sind wir in Serbien und Rumänien vertreten. Wir können nicht einfach so in diese Länder fahren und ein paar Hunde nach Österreich mitnehmen. Dafür gibt es diverse europäische Ausreisebestimmungen, die wären: Impfungen in verschiedenen Zeitabständen, einen Tollwuttiternachweis, Entwurmung und Chipen des Tieres.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Kastration. Wenn man bedenkt, dass eine Hündin und deren Nachkommen, wenn man davon ausgeht das nur 2 weibliche Jungen pro Wurf überleben, in nicht einmal 5 Jahren für ca. 13.000 Nachkommen sorgt, kann das Töten von Straßenhunde niemals eine Lösung des Streunerproblems sein.
Diese Sachen müssen auch bezahlt werden und so wird bei einer Vermittlung eine Schutzgebühr eingehoben, die unter anderem für die tierärztliche Versorgung und Vorbereitung für den Transport und derweiligen Unterbringung verwendet wird.
Bevor man nun einen Hund übernimmt, machen wir Vorkontrollen bzw. Kennenlernbesuche um sicher zu gehen, dass die Voraussetzungen erfüllt sind. Diese wären z.B.: bei einem Haus mit Garten ob der Zaun ausbruchsicher ist, ob der Hund nicht als Kettenhund im Freien missbraucht wird.
Es gibt verschiedene Arten im Ausland, die Straßenhunde von der Straße "wegzuzaubern". Auch hier ein gravierender Unterschied, werden die Hunde von Tierschützern gerettet, kommen diese meist in Hundelager, einige Privatshelter, "Tierheime" nicht vergleichbar mit unseren. Leider jedoch werden die meisten Streuner durch Hundefänger brutal mit Hilfe von grausamen Fangschlingen eingefangen. Ihre Endstation sind die öffentlichen und überfüllten Cityshelter. Dort wo die Arbeiter gegen wenig Verdienst ihren Unmut und ihre Grausamkeit an den Tieren ausleben. Dort wo es kein regelmäßiges Fressen gibt und auch keine tierärztliche Versorgung einem geschwächten oder krankem Tier zu teil kommt. Dort vegetieren diese armen Geschöpfe ein lebenslang in zu kleinen Käfigen mit weiteren Tieren. Der steinharte, dreckige und verkottete Betonboden ist ihr Bett. Sie warten in absoluter Hoffnungslosigkeit auf ihren Tod. Eine weitere Einrichtung neben diesen Sheltern sind die bekannten Tötungsstationen. Hier haben diese armen Kreaturen mit Eintritt in diese Hölle ihr Todesdatum besiegelt. Nach nur wenigen Wochen werden sie unmenschlich und grausam getötet, ohne jegliche Chance und Würde.
Der Weg ist das Ziel, leider ist dies nicht immer machbar. So können wir immer erst einen Transport bestreiten, wenn wir für ca. 5 Hunde ein liebevolles Plätzchen gefunden haben. So werden ebenso zwischen den Transporten auch einzelne Tiere die absolute Notfälle sind, und deren Leben in größter Gefahr ist auch mit entweder Tiertaxis oder auch mit Hilfe von Privatpersonen zu uns nach Österreich gebracht. Ansonsten jedoch fahren wir persönlich nach Serbien…..eine Strecke von Hin- und Rückfahrt von ca. 1600 km. Leider ist die Zeit allzu oft unser größter Feind, um noch rechtzeitig helfen zu können.
Meist machen wir unsere Transporte im Sommer, zu Weihnachten und zu Neujahr. Deswegen im Sommer ,da die heiße Sonne und der staubtrockene Boden und der Wassermangel ihr größter Feind ist, ebenso im Winter wo die Minusgrade sich wochenlang im zweistelligen Bereich sich befinden, und die Tiere an einem einsamen und traurigen Kältetod sterben. All diese Straßenhunde haben meist keine Unterschlüpfe und keine Verstecke, wo sie vor den Witterungsbedingungen verschont bleiben. Auch die Futtersuche im Winter ist besonders erschwerlich und beinahe unmöglich. Ihre Körper sind meist zu geschwächt sich dem einsamen Überlebenskampf zu stellen.
Solch ein Transport ist jedes Mal eine neue Herausforderung. Viele Sachen müssen im Vorfeld geklärt sein. Wir sind regelmäßig mit unseren „Aufpassern“ den ausländischen Tierschützerin in Kontakt, und versuchen immer die dringendsten Notfälle mitzunehmen. Es sind oft Umstände und Schicksale einzelner Tiere die sich oft von einem Tag zum anderen ändern und die ganze Planung auf den Kopf stellen. Genauso müssen wir die Route und Fahrketten planen für die ganzen Anfahrten, in welche Himmelsrichtungen sich nun die Lebensplätze der Tiere eröffnet haben.
Hier bedarf es guter Zusammenarbeit untereinander, da bereits zwei Personen unseres Vereines unterwegs sind, die Tiere von Serbien zu holen. Eine weitere Fahrt – auch nach Deutschland wäre dem Fahrer nicht mehr zumutbar, so werden anschließend nach dem Eintreffen in Österreich die Tiere aufgeteilt. Des öfteren bleiben sie für wenige Tage bei uns, oder auf österreichischen Pflegestellen um am darauffolgenden Wochenende die Weiterfahrt gut und sicher oft bis weit nach Deutschland anzutreten.
Meist werden die Hunde erstmal in Pflegestellen untergebracht, damit man die einzelnen Charakteren der Tiere kennenlernt, ebenso deren Verhalten gegenüber Katzen und Artgenossen. Ebenso natürlich dem Menschen gegenüber. Viele dieser Tiere ist ebenso die Leine unbekannt und dies wird mit den Tieren trainiert.
Abschließend möchte ich festhalten, dass es nichts schöneres und erfüllenderes gibt, als gemeinsam mit dem bis dato ungeliebten Tier gemeinsam in ein völlig neues Leben zu begleiten.
Danke für ihre Aufmerksamkeit.
Johanna Wiesenberger, Jänner 2015